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7 einfache Tipps für entspannte Hausaufgaben

“Dein Kind spürt sehr deutlich, wenn dir die Hausaufgaben keinen Spaß machen, wenn du Hausaufgaben sinnlos findest oder wenn du an den Fähigkeiten deines Kindes zweifelst. All das spiegelt sich u.a. in deiner Kommunikation.”

(Valerie Berhalter)

Als Mutter eines Grundschulkindes weiß ich, wie es ist, jeden Tag mit dem Kind Hausaufgaben zu machen. Dank der langjährigen Erfahrung mit den älteren Geschwistern und vielen Coachings mit verzweifelten Eltern, habe ich eine Strategie entwickelt, die uns beiden entspannte Hausaufgabenzeiten ermöglichen. Dabei steht im Mittelpunkt, dass nicht nur das Kind, sondern in der Anfangszeit auch wir Eltern eine ganz wichtige Rolle spielen. 

Bist du entspannt, dann ist es nicht schwer, die Hausaufgabenzeit konfliktfrei zu gestalten. Und dies gelingt mit der richtigen Strategie. Hier also nun meine 7 einfachen Tipps für eure entspannten Hausaufgaben.

Meine “Hausaufgaben-Strategie” ist ganzheitlich und nachhaltig in 6 Basisbereiche untergliedert. Mein Programm ist keine Eintagsfliege, sondern du und dein Kind profitiert langfristig davon. Im ersten Schritt ist es wichtig, sich gemeinsam mit dem Kind einen festen Zeitplan für die Hausaufgaben zu überlegen. So weiß jeder, wann es Zeit ist für die Hausaufgaben. Also lass uns direkt mit dem 1. Basisbereich starten. 

1. Zeitmanagement Tipp:
Legt von Anfang an einen Zeitplan fest

Unter Zeitdruck und im Stress sind Konflikte bei den Hausaufgaben oft vorprogrammiert. Doch wie kann der Hausaufgaben-Alltag entspannt gestaltet werden und die Beziehung zum Kind nicht darunter leiden? Das Zeitmanagement liegt größtenteils in deiner Verantwortung als Erwachsener. Aus diesem Grund solltest du darauf achten, dass du genügend Zeit für die Hausaufgaben planst und einräumst. Oft ist das zu Beginn der 1. Klasse ein größerer Kraftakt, da die Nachmittage teilweise noch auf die Kindergartenzeit abgestimmt waren. Aus diesem Grund heißt es jetzt erstmal: Umdenken, Umplanen und Umstrukturieren! Erfahrungsgemäß kann in den aller seltensten Fällen das Nachmittagsprogramm aus der Kindergartenzeit 1:1 mit in den Familienalltag mit Schulkind übernommen werden. Auch wenn das “Entrümpeln” sicher schwerfällt, kann es auch als Chance gesehen werden, einen Cut zu machen und das Freizeitprogramm der Familie neu zu gestalten.

Das heißt jedoch nicht, dass alle Freizeitaktivitäten auf den Kopf gestellt werden müssen. Viele Familien finden einen guten Mittelweg, bei dem sich sowohl die Eltern, als auch die Kinder wohlfühlen. Dabei ist es wichtig, einige Punkte zu beachten:

– Wie viel Zeit steht für die Hausaufgaben zur Verfügung?

– Welche Tageszeiten eignen sich für die Hausaufgaben?

– Wo sollen die Hausaufgaben erledigt werden?

– Wer soll bei den Hausaufgaben helfen?


All diese Fragen sind wichtig, um euer persönliches Ideal-Hausaufgaben-Setting für deine Familie zu finden. Wenn du diese Punkte im Vorfeld bedenkst und mit deinem Kind bzw. der restlichen Familie besprichst, wird die Hausaufgabenzeit für alle Beteiligten entspannter ablaufen.

2. Lernort:
Sorge für eine geeignete und passende Arbeitsumgebung

Schulstart mit Herz - Mädchen hat Spaß an ihrem Schreibtisch

Ein geeigneter Lernort ist die Grundvoraussetzung für eine entspannte Hausaufgabenzeit. Das bedeutet, dass sowohl die räumlichen Gegebenheiten, als auch die körperlichen Bedingungen stimmen müssen. Dein Kind sollte ausreichend Platz und Licht zum Arbeiten haben. Auch eine bequeme Sitzposition ist wichtig, damit dein Kind konzentriert arbeiten kann.

Es ist ratsam, den Lernort gemeinsam mit deinem Kind einzurichten und dabei auch seine Wünsche und Bedürfnisse zu berücksichtigen. So wird das Lernen zu einer angenehmen Angelegenheit und dein Kind fühlt sich beim Lernen wohl. Hier kursiert leider immer noch der schlimme Mythos, dass dies mit hohen Kosten verbunden ist. Das stimmt jedoch nicht! Ein geeigneter Lernort kann auch ohne teure Möbel und Accessoires eingerichtet werden. Falls du den super hilfreichen Vortrag im Schulstart Kongress “Wie du mit dem geeigneten Arbeitsplatz die Konzentration deines Kindes fördern kannst” mit der Ergotherapeutin Imke Stropp noch nicht angeschaut hast, dann solltest du das unbedingt noch nachholen. Über diesen Link findest du weiter Informationen zum Schulstart-Kongress.

3. Routinen:
Pausen gehören dazu und sollten eingeplant werden

Das Etablieren der Hausaufgaben-Routinen bereitet vielen Eltern keine großen Probleme. Denn das tolle an Routinen ist, dass diese ein Selbstläufer sind, wenn sie einmal sitzen. Aus diesem Grund möchte ich nicht auf das Anlegen der Routine weiter eingehen, sondern auf einen ganz kleinen und doch so wichtigen Punkt:

Pausen!

Warum sind Pausen so wichtig?

Ganz einfach: Unsere Gehirnzellen arbeiten nicht ununterbrochen mit Hochdruck, sondern benötigen immer wieder kleine Pausen, um sich zu regenerieren. Diesen natürlichen Rhythmus zu unterbrechen, kann zu Kopfschmerzen, Konzentrationsproblemen und sogar zu einem Leistungsabfall führen.

Also gilt: Auch wenn die Hausaufgaben-Routine sitzt, ist es wichtig, immer wieder kleine Pausen einzulegen!

Wie mache ich das?

Eine Möglichkeit ist es, nach jeder Aufgabe eine kleine Pause einzulegen. So kann sich das Hirn regenerieren und die nächste Aufgabe wird mit frischem Elan angegangen.

Eine andere Möglichkeit ist es, die Pausen zeitlich in Anpassung an die Bedürfnisse deines Kindes zu begrenzen. Für das eine Kind wäre es absolut schlimm, wenn es zu oft unterbrochen wird, bzw. unterbrechen darf. Bei dem anderen Kind sind wirklich viele kleine Pausen notwendig, damit es nicht zur Überforderung und Frustration kommt.

Macht also sinnvolle Pausen, die dein Kind allerdings nicht aus dem Flow bringen. Um das genau abwägen zu können, spielt die Kommunikation eine sehr wichtige Rolle. Achte auf die nonverbale Kommunikation deines Kindes und du wirst genau sehen, wann eine Pause notwendig ist.

4. Kommunikation:
Es kommt vielmehr auf das WIE, als auf das WAS an

Gerade bei den Hausaufgaben schaukeln sich Konflikte sehr schnell hoch und die Stimmung kann plötzlich kippen. Wie kann das vermieden werden? Ganz einfach: achtsame Kommunikation ist das A und O.

Und hier gilt selbstverständlich, dass du als Erwachsener die Verantwortung für die Stimmung in eurer Kommunikation trägst. Gerade viele Erstklässler verlassen schnell die Kräfte in der Anfangszeit, die nötig sind um die Kommunikation auf einem guten Niveau zu halten. Nur eine gute Stimmung führt zu einer entspannten Hausaufgabenzeit.

Eine weitere wichtige Kommunikationsregel lautet: Kritisiere nicht das Kind, sondern das Verhalten. Denn wenn du das Kind kritisierst, fühlt es sich angegriffen und in seiner Persönlichkeit angekratzt. Das führt zu einer Verteidigungshaltung und ein Konflikt ist vorprogrammiert. Kritisiere also lieber das Verhalten „Du hast deine Hausaufgaben noch nicht gemacht“ und nicht das Kind „Du bist so faul“.

Ganz oft wird auch die nonverbale Kommunikation vergessen. Wenn du mit einem strengen Blick und einer belehrenden Stimme zu deinem Kind sprichst, ist das eine sehr klare Botschaft und das Kind fühlt sich sofort angegriffen. Achte bitte darauf, dass deine Stimme und deine Körpersprache eine positive Botschaft aussenden. Eine klare, aber freundliche Stimme und eine offene Körperhaltung sind hier sehr wichtig.

Auch die Wortwahl ist sehr wichtig. Wähle deine Worte bewusst und vermeide es, dein Kind zu beschuldigen oder zu beleidigen. Wenn du dich auf ein Gespräch einlassen willst, ist eine klare, aber respektvolle Kommunikation unerlässlich.

Wenn du merkst, dass deine Emotionen gerade hochkochen, solltest du lieber kurz den Raum verlassen und dich beruhigen. Denn sonst kann es passieren, dass die Situation eskaliert und es zu einem richtigen Streit kommt. Und das ist das Letzte, was du willst.

Also, denke daran: achtsame Kommunikation ist das A und O für eine entspannte Hausaufgabenzeit. Hier können wir super zum Basisbereich “Mindset” überleiten.

5. Mindset:
Eine positive Einstellung beibehalten, auch wenn es manchmal schwerfällt

Schulstart mit Herz - Mama und Tochter meditieren

Achte auf deine eigene Einstellung zu den Hausaufgaben. Wenn du die Hausaufgaben als lästig und zeitraubend empfindest, wird dein Kind diese Einstellung vermutlich übernehmen. Sei also positiv und motiviert, dann überträgt sich diese Einstellung auch auf dein Kind. Ich weiß, das ist leichter gesagt, als getan. Und trotzdem kann ich wirklich aus Erfahrung sagen, dass dein Mindset ein wichtiger Schlüssel ist. Dein Kind spürt sehr deutlich, wenn dir die Hausaufgaben keinen Spaß machen, wenn du Hausaufgaben sinnlos findest oder wenn du an den Fähigkeiten deines Kindes zweifelst. All das spiegelt sich u.a. in deiner Kommunikation. Du kannst dir das wie einen Kreislauf vorstellen.

Du hast die Möglichkeit diesen nur zu durchbrechen, wenn du dich und deine Einstellung bewusst veränderst. So kannst du zumindest den ersten Schritt in die richtige Richtung machen. Dafür gibt es ganz verschiedene Tools. Das würde hier allerdings den Rahmen sprengen.

Gern können wir in einem vertiefenden Hausaufgaben-Coaching geeignete Lösungsansätze für dich herausarbeiten. Hier findest du Infos zu meinem 1:1 Hausaufgaben/Schulstart-Coaching.

6. Ordnung:
Legt von Anfang an ein kindgerechtes Ordnungssystem an

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Ordnung. Achte darauf, dass alles, was für die Hausaufgaben benötigt wird, an einem Ort und gut organisiert ist. So kann sich dein Kind voll und ganz auf die Aufgaben konzentrieren, anstatt erst noch alles zusammenzusuchen. Du kannst gemeinsam mit deinem Kind dafür sorgen, dass alle Schulmaterialien ihren festen Platz finden. Dadurch erreichst du, dass dein Kind in absehbarer Zeit immer selbstständiger seine Aufgaben erledigt. Hier spielt es nun keine Rolle, ob dein Kind ein eigenes Kinderzimmer hat. Ganz egal, wie eure Wohnsituation ist. Es wird sich für jeden Gegenstand einen passenden, festen Ort finden lassen. Die Hauptsache ist, dass dieser Ort bestehen bleibt.

Und auch wenn das ganz banal klingt. An dieser Stelle solltest du wirklich kleinteilig und gut strukturiert vorgehen. Durch eine schnelle Hauruckaktion fühlst du dich wahrscheinlich schnell demotiviert und auch dein Kind wird sich nicht so lange dafür begeistern. Womöglich fehlen dir da vielleicht die Erfahrungswerte und du bist etwas ratlos wie du das anstellen sollst. Genau wie alle vorherigen Basisbereiche ist auch der Bereich “Ordnung” sehr umfangreich und komplex. In der Hausaufgaben-Strategie gehe ich in kleinen Schritten mit dir alles durch. Wenn du noch weitere Infos möchtest, kannst du hier mehr über das Workbook “Ordnung” erfahren. 

7. Download:
Lade dir jetzt den "Hausaufgaben-Fahrplan" für Grundschuleltern für 0,- € herunter.

Mit diesem abschließenden Tipp möchte ich dir ein praktisches Tool mitgeben, dass dich bei den täglichen Hausaufgaben mit deinem Kind unterstützt. Im Idealfall legst du dir diesen Fahrplan in der Anfangszeit immer gut sichtbar neben die Hausaufgaben-Ecke. So kannst du dich jeden Tag an die einzelnen Schritte erinnern und ihr werdet schneller in einen entspannten Hausaufgaben-Nachmittag finden.

Der “Hausaufgaben-Fahrplan” visualisiert dir genau die vorherigen Tipps und soll dir in der Anfangszeit als Anker dienen. 

Viel Spaß beim Ausprobieren! Hier geht’s zum Download