Mit einfachen Vorschulübungen zu Hause fördern ohne zu überfordern
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Dein Kind kommt bald in das letzte Kitajahr oder steht schon kurz vor dem Schuleintritt?
Wenn ja, dann wirst du vielleicht schon bemerkt haben, dass die Erzieher im Kindergarten deinem Kind mehr fördernde Themen und verschiedene Lernbereiche anbieten und spielerisch zunehmend auf die Schule vorbereiten. Macht es deinem Kindergartenkind Spaß? Dann solltest du auch zu Hause in einem gesunden Maß weiter fördern, ohne zu überfordern.
Und wie du das am besten anstellst, habe ich dir im folgenden Artikel zusammengestellt. Also, los geht’s!
Motivation ist die beste Ausgangsposition für Vorschulübungen
Als Lehrerin und Mama erachte ich es nicht als zwingend notwendig, dass du dein Kind “systematisch” auf die Schule vorbereitest. Denn dies übernimmt zu einem großen Teil der Kindergarten. Also lass dein Kind, Kind sein. Denn in die Schule kommt es noch früh genug.
Macht es deinem Kind hingegen Spaß, die gängigen Rätsel- und Buchstabenhefte auszufüllen, so solltest du es auch nicht stoppen. Denn Motivation ist die beste Ausgangsposition für die Vorschulübungen und lässt dein Kind beschwingt in Richtung Schuleintritt schauen.
Den meisten Eltern wird spätestens bei der Vorschuluntersuchung bewusst, dass sie Ängste haben. Sie haben Angst, dass ihr Kind nicht gut genug auf die Schule vorbereitet ist. Sie haben Angst, dass ihr Kind noch nicht ausreichend genug zählen, rechnen oder schreiben kann. Bestätigt fühlen sich die Eltern dann, wenn ihr Kind bei der Schuleingangsuntersuchung nicht alle Fragen beantworten konnte, zu schüchtern oder viel zu aufgeregt war, um zu antworten o.ä..
Haltet euch bei dieser Szenerie bitte vor Augen, dass diese Untersuchung kein absolutes Urteil eurem Kind gegenüber fällt. Dein Kind sitzt abseits der Eltern und muss einer fremden Person Fragen beantworten. Viele Kinder sind dabei verunsichert, nervös und je nach Charakter auch eingeschüchtert und nicht so, wie sie in ihrer gewohnten Umgebung sind.
Reflektiert nach diesem Termin und stellt euch die Frage: „Entspricht dies der Realität?“. Ist mein Kind wirklich so schüchtern? Kann es wirklich nicht sicher bis 20 zählen oder alle Farben korrekt zuordnen?
Ist dies auch zu Hause der Fall, so könnt ihr spielerisch Vorschulübungen gemeinsam machen und das in jeder erdenklichen Situation – ob beim Autofahren, Einkaufen oder bei Oma. Aber lass deinem Kind den nötigen Raum, um Spaß daran zu entwickeln. Überfordere dein Kind nicht und sei nicht zu ungeduldig. Streue Übungen immer mal wieder ein, aber lasse ihm auch Freizeit, wo es nur für sich oder mit Freunden ganz unbedarft spielen kann.
Gute Vorschulübungen die wirklich Sinn ergeben
Hier findest du eine kleine Liste mit Übungen, die deinem Kind Spaß bringen und ganz nebenbei die Grob- und Feinmotorik schulen.
- Selbst die Sachen für den nächsten Tag vorbereiten
- Selbständig anziehen
- Vorbereitung für die Nacht, z.B. noch das Glas Wasser auffüllen und auf den Nachttisch stellen
- Im Haushalt helfen, z.B. den Geschirrspüler ein- und ausräumen, Wäsche falten und in den Schrank legen, Zimmer gemeinsam aufräumen oder den Tisch eindecken und beim Abräumen helfen
- Fahrradfahren üben
- Schwimmen üben
- Basteln und mit der Schere schneiden üben
- Schwungübungen
- Schnürsenkel binden
- Schleifen binden
- Knoten öffnen
- Besucht Sportkurse oder Kinderturnen-Kurse
- Stopptanz mit Freunden und Familie
- Balancieren, Seilspringen, Werfen und Fangen eines Balles
- Malen nach Zahlen u.v.m.
So fühlen sich die Kleinen ganz groß
Da ist jetzt schon einiges dabei, was dein Kind zum Üben und sicherlich manchmal auch zur Verzweiflung bringt. Aber auch hier ist von deinem Kind und vor allem auch von dir Geduld gefragt. Eltern, insbesondere wir Mamas, stolpern oft über unsere Muster. Wir wollen den Kindern helfen und nehmen ihnen viel zu viel ab. Gerade dann, wenn es mal nicht gleich auf Anhieb klappt. Hier müssen wir uns mal kurz auf die Zunge beißen und uns einbremsen und den Kindern den nötigen Freiraum zur Selbständigkeit bieten.
So schnell unsere Kinder laufen gelernt haben, so schnell schleifen sich andere Fähigkeiten ein. Die Kinder gehen mit sehr viel mehr Selbstvertrauen an neue Aufgaben und Hindernisse heran. Dies macht stolz und auch wir Eltern geben mehr Vertrauen.
So gebt euren Kindern immer mehr Verantwortung, im Alltag mit kleinen Dingen, z.B. Staubsaugen, Pflanzen regelmäßig gießen, die Post holen usw. So fühlen sich die Kleinen ganz groß.
Regelmäßig, ohne Druck, aber mit viel Geduld und Spaß
Macht alle diese Übungen in kleinen, häufigen und regelmäßigen Abständen, z.B. 5 bis 10 Minuten am Tag oder 3 bis 4 Mal in der Woche. Erstellt euch gemeinsam einen Wochenplan für die alltäglichen Dinge, die dein Kind bereits übernehmen darf. Dem Spieldrang werdet ihr genauso gerecht, in dem ihr auf den Spielplatz geht oder raus zum Fahrrad fahren und ganz nebenbei übt dein Kind. 🙂
Aber bitte denk daran, dass ihr keinen Druck aufbaut. Zeigt euer Interesse, unterstütz euer Kind und ermutigt es zum richtigen Zeitpunkt, aber ohne vorschnell zu handeln. Gebt eurem Kind klare und einfach verständliche Aufgaben, um es nicht mit zu vielen Informationen zu belasten.
Mache dir ebenso bewusst, je mehr Aufgaben dein Kind routiniert und mit Freude übernimmt, desto mehr Erleichterung erhältst du selbst in deinem Alltag. Also überlege auch du dir, welche Aufgaben du deinem Kind spielerisch bereits als Vorschulkind näher bringen kannst, um dich zu entlasten.
Feiere jede neue Fähigkeit mit deinem Kind gemeinsam. Das bringt Aufmerksamkeit deinem Kind gegenüber und stellt einen neuen Meilenstein im Leben deines Kindes dar, um weiter in Richtung Selbständigkeit zu gehen.
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Deine Valerie